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Flucht vor dem Islamischen Staat

Kobane (Ain al-Arab) galt als relativ sicherer Kanton in Rojava/ Syrien. Daher flohen während des Krieges tausende Menschen aus anderen Städten nach Kobane. Aber auch dort nähert sich der IS und die Menschen dort sind nicht mehr sicher. Aus Sicherheitsgründen wurden knapp 60 Dörfer evakuiert. „Alleine von Freitag (19.09) auf Samstag sind 70000 Menschen über die Grenze in die Türkei geflohen“, sagte eine Sprecherin des UN- Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Ankara. In den kommenden Tagen wird erwartet, dass weitere Hunderttausende aus diesem Gebiet fliehen müssen. Das ausgerechnet Kobane, im Herzen von Rojava, angegriffen wird, ist kein Zufall. Der IS will somit ein Gebiet auslöschen, das ein Beispiel dafür ist, wie die Völker des Nahen Ostens freiheitlich und unabhängig leben können. In Rojava leben Menschen, unabhängig vom Glauben oder der ethnischen Herkunft, gleichberechtigt und friedlich zusammen.

Wachsende Solidarität

Mit der immer dramatischer werdenden Situation steigt aber auch die Solidarität in den anderen Ländern. Doch diese Solidarität ist nicht überall und von jedem gerne gesehen. Menschen, die sich an der türkisch-syrischen Grenze versammelt hatten, um Hilfsgüter über die Grenze zu geben und die Flüchtlinge aufzunehmen, wurden von der türkischen Polizei mit Tränengas angegriffen. Auch die Flüchtlinge durften sich nach einiger Zeit nicht mehr der Grenze nähern. Die türkischen Sicherheitskräfte setzten auch gegen sie Tränengas und Wasserwerfer ein.

Solidarität stärken

Heike Hänsel (DIE LINKE) spricht in einer Videobotschaft, wie folgt: „Wir brauchen hier internationale Präsenz, auch von den Vereinten Nationen. Das ist das Mindeste, was wir diesen Menschen hier anbieten müssen, die wirklich das Schlimmste erlebt haben. Sie werden von den IS-Kämpfern aus ihren autonomen Regionen vertrieben. Deshalb müssen wir sie hier unterstützen.“ Auch die DIDF ruft die europäischen Völker, die Zivilgesellschaft und alle demokratischen Kräfte dazu auf, zu handeln und sich gegen den Terror des IS, gegen die Besatzungspläne und für die Solidarität mit Kobane zu positionieren und an den, in vielen Teilen Deutschlands organisierten, Demonstrationen, Mahnwachen und Versammlungen teilzunehmen.

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